Johanna Marie Schimming

Die abstrakte Malerei etablierte sich für die Künstlerin als vitaler Gegenpunkt zum minuziösen und figürlichen Zeichnen, das ihren Hintergrund im Design prägt. Ihre Arbeit zeichnet sich durch organische, malerische Gesten und klare, minimalistische Linien aus. Sie nutzt wenige, aber starke und entschiedene malerische Gesten, die sowohl spontan als auch lang reflektiert sein können.

Der Raum, der eine Geste umgibt, ist wesentlich und sie empfindet ihn ähnlich dem Resonanzraum eines Tones. Darüber hinaus erkundet sie ihre Wahrnehmung von Raum, indem sie sowohl in der Höhe als auch in der Tiefe arbeitet: Einerseits mit Reliefs und Schichten, andererseits durch Rechtecke aus transparentem Lack, die zugleich subtile Abgrenzung als auch eine Öffnung zu einer anderen Dimension sind. Die rhythmischen, reliefformenden Spuren der Farbe können an einen Code oder die Braille-Schrift erinnern.

Für die Künstlerin bedeutet die Malerei die Entdeckung ihrer eigenen Sprache. Sie ist ein Akt der Freiheit und der Erweiterung ihres Bewusstseins. In ihrer Malerei taucht sie in bestimmte Atmosphären ein, die sich wesentlich aus der Farbgebung und der Energie der malerischen Geste bilden. Zu ihren Inspirationen zählt die Natur und sie beabsichtigt, deren Lebendigkeit in ihren Bildern spürbar zu machen, durch die Bewegung der Pinselstriche und Farbspuren, sich vermischende Farben und Fluidität.

Darüber hinaus erkundet sie in ihrer Malerei die gleichen Elemente wie die der Musikkomposition, wie Tempo, Dynamik, Rhythmus, Harmonie, Beschleunigung und Stille, die auch bedeutende Elemente des Lebens darstellen. Ihre Absicht ist es, durch ihre künstlerische Arbeit Vitalität, Balance, Serenität oder auch Freude und Tiefe darzustellen und zu vermitteln. Die Voraussetzung dafür ist, jegliche Schwierigkeiten zu überwinden, was konstante Arbeit an ihr selbst bedarf, noch bevor sie den Pinsel ansetzt.

 

 

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