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Die neue Ausstellung der Galerie Monica Ruppert COLOURSCAPE präsentiert Werke von Maria Seitz und Arvid Boecker. Damit rückt sie zwei Positionen in den Blick, die mit minimalistischen Mitteln farbenreiche und rythmische Kompositionen schaffen.
Maria Seitz ist Zeichnerin, taucht aber gelegentlich aus der Zweidimensionaliität des Papiers auf und kreiert Rauminstallationen. Stets aber beschäftigen sie repetitive Muster. Wie schon der amerikanischen Künstlerin Agnes Martin vor ihr gelingt es Maria Seitz mit einfachen Formen, die sich in einer endlosen Wiederholung über ganze Blätter ausbreiten, Werke zu schaffen, die die Betrachter zunächst mit ihrer Ruhe überwältigen. Hat man sich auf die entspannende Ausstrahlung dann eingelassen, beginnen die Werke bei näherer Betrachtung eine weitere Eben zu offenbaren, die trotz der Wiederholungsstriche stark von Rhythmus geprägt ist. In der Ausstellung “Colourscape” werden neue Arbeiten von ihr zu sehen sein, die sich noch stärker als bisher einem Verweben der Linien verschreiben.
Eine ähnliche Sogwirkung gehen von den Malereien Arvid Boeckers aus. Seit vier Dekaden schon ist er der nicht-gegenständlichen Farbflächenmalerei treu, wobei er sich einer breiten Palette an Mitteln bedient: Acryl und Ölfarbe werden bisweilen mit Silikon und Wachs gemischt. Seit einigen Jahren arbeitet er mit einem konstanten Format von 80x60cm. “Diese Konstante hilft mir, die Bilder für mich vergleichbar zu machen und unterstützt das intuitive Arbeiten. Die Begrenzung des Formats eröffnet mir große Freiheit im Experiment. Jedes Bild beginnt mit einer horizontalen Linie, die die Fläche in zwei gleich große Teile teilt – eine einfache Struktur, die den Malprozess rahmt, aber nicht bestimmt.”
Seine Bilder sind, wie er außerdem betont, farbig aber nicht bunt. Und es ist der Haptik dieser Farbigkeit, die niemals glatt ist, geschuldet, dass die Werke von Boecker unterstützt von der symmetrischen Aufteilung die Betrachter an sich ziehen und in ein Gespräch verwickeln.
Auch bei Maria Seitz ist der Prozess des Schaffens voller Entdeckungen, ist der Prozess selbst nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Zweck zur Verfeinerung der Mittel.
Zur Ausstellungseröffnung wird es einen Artist Talk mit den zwei Künstler:innen und Adrian Giacomelli geben.
Über die Künstler:innen:
Maria Seitz, geboren 1989, studierte Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Sie lebt und arbeitet in Köln.
Arvid Boecker, geboren 1964, studierte erst Kunstgeschichte in Trier und anschließend an der Hochschule der Bildenden Künste Saar. Er lebt und arbeitet in Heidelberg.
Text: Adrian Giacomelli
EN
The new exhibition at Galerie Monica Ruppert, COLOURSCAPE, presents works by Maria Seitz and Arvid Boecker, bringing together two artistic positions that use minimalist means to create colorful and rhythmic compositions.
Maria Seitz is primarily a draughtswoman, but she occasionally extends beyond the two-dimensionality of paper to create spatial installations. Yet, her work is always centered around repetitive patterns. Much like the American artist Agnes Martin, Seitz uses simple forms that unfold in endless repetition across entire sheets, creating works that initially overwhelm viewers with their calmness. However, once immersed in their soothing aura, a closer look reveals another layer—one that, despite its repetitive strokes, is deeply imbued with rhythm. In “Colourscape”, new works by Maria Seitz will be on display, focusing even more on the interweaving of lines.
A similar pull effect emanates from the paintings of Arvid Boecker. For over four decades, he has remained committed to non-representational color field painting, using a diverse range of materials: acrylic and oil paint are sometimes mixed with silicone and wax. In recent years, he has consistently worked within a fixed format of 80x60 cm. "This consistency helps me compare my paintings and supports my intuitive approach. The limitation of the format gives me great freedom to experiment. Each painting begins with a horizontal line dividing the surface into two equal parts— a simple structure that frames the painting process without dictating it." His paintings, as he emphasizes, are colorful but not gaudy. Their tactile quality, never smooth, along with the symmetrical division of space, captivates viewers and draws them into a dialogue.
Similarly, for Maria Seitz, the creative process itself is full of discoveries—it is not just a means to an end, but an end in refining the means.
The exhibition opening will feature an Artist Talk with both artists and Adrian Giacomelli.
About the Artists
Maria Seitz, born in 1989, studied Fine Arts at the Hochschule der Bildenden Künste Saar. She lives and works in Cologne.
Arvid Boecker, born in 1964, first studied Art History in Trier, before continuing his studies at the Hochschule der Bildenden Künste Saar. He lives and works in Heidelberg.