INTERMEZZO #8
Sabine Ostermann & Jorinde Fischer
Opening: Samstag, 14.01.2023 / 15 - 19 Uhr
Ausstellungsansichten
Sabine Ostermann
Die großformatigen Werke von Sabine Ostermann basieren auf reliefartigen farbintensiven Linolschnitten. Sie zeigen bühnenartige phantasievolle Bildwelten, die in einer Verbindung aus Abstraktion und Figuration komplexe Oberflächen mit narrativen oder strukturdominanten Bildinhalten ergeben. Dabei kontrastieren oftmals extreme Größenverhältnisse mit banalen bis absurden Handlungen der Protagonisten. Die Arbeitsweise von Sabine Ostermann, die in Mainz an der Akademie der Künste studiert hat, ist prozesshaft. Linie um Linie werden die Motive aus dem Linoleum herausgeschnitten und die verbleibende Oberfläche malerisch bearbeitet. Das Ergebnis sind Farblinolschnitte, die nicht für den Druck bestimmt sind, sondern als Flachreliefs und Unikate, mit starker plastischer Wirkung, für sich selbst stehen.
Dr. Christine Karallus
Jorinde Fischer
Was von Jorinde Fischers Arbeiten abstrahlt, ist ein schwer definierbares Schön, ein beglückend – bedrückendes Jaaa... Textilien, Industrieprodukte bilden den Ausgangspunkt von etwas, das man als Draperie bezeichnen könnte, wäre es nicht so offensichtlich entrückt von Figur, von Dekor. In synthetischer Eigenfarbigkeit präsentiert es sich, Stahl dient sichtbar oder unsichtbar als Aufhängung oder Gewicht, an Boden, Wand. Das Ergebnis oszilliert heftig, man will Wesen erkennen in diesen Hängungen, Zerrungen, Faltungen, kann es doch nicht, zu minimal ist der formende Eingriff, zu streng und klar seine Konzeption. Modell und Zeichnung bereiten den Wind für Stileis, Invisible Movement, Tension Orange, Titel wie Spaziergänge, barfuß auf Teppichboden...
Johannes Bierlein