DAZWISCHEN

Stephanie Pech
Opening am 20.05.2022 / 19h
Laufzeit: 21.05. - 18.06.2022

 

Flyer zur Ausstellung

 

Virtueller Ausstellungsrundgang

 

Ausstellungsansichten

 

Die Bilder von Stephanie Pech scheinen Abbild einer surrealen Traumwelt. Im fantastischen Zusammenspiel von scheinbar nebensächlichen, trivialen Motiven vereint sie Produkte des Alltags mit Formen organischen Lebens. Formal nutz Pech die Strukturen und Ornamente, die den Rasierklingen, Aalen und anderem innewohnt, in abstrahierender Weise. Inhaltlich schafft dieses Nebeneinander derweil einen Symbolismus, der doppelbödig ist.

Indem Pech Gegenstände aus höchst verschiedenen Bereichen zusammenfügt, verbindet sie so die technologische Welt des Menschen mit der natürlichen. In den farbintensiven Darstellungen von Insekten und Meerestierchen, Pflanzen und Blüten, versetzt mit metallenen Utensilien, veranschaulichen Pechs Bilderwelten jene verletzliche Lebenswelt, deren Bedrohung von uns ausgeht – jeden Tag.

Die Alltäglichkeiten, gekoppelt mit bedrohten Lebensformen, rückt die Frage nach der eigenen Verantwortung subtil ins Bild. Wie agieren wir täglich, womit wir unseren Lebensraum gefährden? Diese Koexistenz und Interaktion zwischen den Welten, die der Menschen und die der Natur, scheinbar feindlich von einander getrennte Bereiche, ist das malerische Thema von Stephanie Pech. Fragen, wie weit sich der Mensch von der Natur entfernt hat, werden eingebettet in die Hoffnung, diese unsichtbaren Grenzen zu überwinden, die wir uns selbst auferlegt haben. Wir selbst befinden uns im Dazwischen, das wir mit der Scheidung der Bereiche selbst geschaffen haben. Es war nicht immer so. Die Froschperspektive der Beobachterrolle, die uns Pech zuweist, nötigt uns wie unter einem Mikroskop zur eigenen Anschauung.

Und dann ist da eine Strahlkraft in den Bildern Stephanie Pechs, die umso kritischer scheint, bedenken wir die symbolische Bedeutung. Krasser Kontrast, mit hoher Aussagekraft. Pechs feinmalerische Technik korreliert mit dem fließenden Farbverlauf, wie die scharfen Rasierklingen mit der Verletzlichkeit der schimmernden Fischhaut, dem blutenden Aal, dem rinnenden Wasser. Ein malerischer Weckruf, der gehört werden muss.

Stephanie Pech (*1968 in Unna), Studium der Freien Kunst an der Kunstakademie Münster, Meisterschülerin bei Hermann-Josef Kuhna, Ausstellungen im In- und Ausland seit 1992, Trägerin zahlreicher Stipendien und Kunstpreise, u.a. CityARTist 2021, lehrt seit 2017 an der Kunstakademie Bad Reichenhall.

Stephanie Pech lebt und arbeitet in Bonn.

Text: Nicole Guether

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ART KARLSRUHE 2022 - 07.07.2022

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